Ergebnisse der Pflegestatistik 2023
Mehr Pflegebedürftige
Ende 2023 gab es in Westfalen-Lippe 594.363 pflegebedürftige Menschen im Sinne des Pflegeversicherungsgesetzes (SGB XI). Das sind rd. 69.000 Personen bzw. rd. 13 % mehr als zwei Jahre zuvor. Den größten Teil des Anstiegs machten hierbei die Pflegebedürftigen aus, die ausschließlich Pflegeld erhalten haben. 2023 erhielten 313.788 Pflegebedürftige ausschließlich Pflegegeld. Das sind rd. 52.000 Personen bzw. 20 % mehr als 2021.
Mit 53.049 pflegebedürftigen Menschen hat der Kreis Recklinghausen die höchste Anzahl Pflegebedürftiger, gefolgt von der Stadt Dortmund mit 42.960 und dem Märkischen Kreis mit 32.652.

Pflegequote 2023
Die Pflegequote stellt den Anteil der Pflegebedürftigen an der Gesamtbevölkerung dar.
Ende 2023 lag die Pflegequote in Westfalen-Lippe bei 71,0 Pflegebedürftigen je 1.000 Einwohner. Dies sind 7,3 Pflegebedürftige je 1.000 Einwohner mehr als 2021.
Die höchsten Pflegequoten in Westfalen-Lippe weisen die kreisfreie Stadt Herne mit 87,8, der Kreis Recklinghausen mit 85,5 und der Kreis Höxter mit 83,0 Pflegebedürftigen je 1.000 Einwohner auf.
Die mit Abstand geringste Pflegequote in Westfalen-Lippe hat die kreisfreie Stadt Münster mit nur 42,4 Pflegebedürftigen je 1.000 Einwohnern, gefolgt vom Kreis Gütersloh mit 58,9.
In der nebenstehenden Karte sind die Ergebnisse auf Ebene der Kreise und kreisfreien Städte in Westfalen-Lippe dargestellt.

Pflegebedürftige nach Art der Versorgung
Mehr als die Hälfte der Pflegebedürftigen bezog ausschließlich Pflegegeld (52,8 %); das heißt, die Versorgung erfolgte über selbst organisierte Pflegehilfen. Einen ambulanten Pflegedienst nahm rund ein Fünftel (20,2 %) in Anspruch, während 13,4 % der Pflegebedürftigen in vollstationärer Pflege versorgt wurden. Bei 13,6 % handelt es ich um Pflegebedürftige mit Pflegegrad 1, die keine bzw. ausschließlich landesrechtliche Leistungen beziehen. Den geringsten Anteil machen mit 0,3 % die Pflegebedürftigen mit Pflegegrad 1 aus, die teilstationäre Pflege erhalten haben.

Pflegestatistik 2023 - Download
Folgende Karten und Daten stehen Ihnen hier als Download zur Verfügung:
Karten:
- Anzahl pflegebedürftiger Menschen in Westfalen-Lippe 2023
- Anzahl pflegebedürftiger Menschen je 1.000 Einwohner in Westfalen-Lippe 2023
Daten:
Anzahl pflegebedürftiger Menschen Absolut, je 1.000 Einwohner und nach Art der Versorgung auf Ebene der Kreise und kreisfreien Städte in Westfalen-Lippe als:
Pflegemodellrechnung - 2050
Entwicklung 2021 bis 2050
Bis 2050 sind bis zu rd. 690.000 Pflegebedürftige in Westfalen-Lippe zu erwarten
Das Statistische Landesamt NRW (IT.NRW) hat eine Modellrechnung zur Entwicklung der Pflegebedürftigkeit in NRW auf Ebene der Kreise und kreisfreien Städte bis 2050 erstellt. Grundlage hierfür sind die Ergebnisse der aktuellen Bevölkerungsvorausberechnung für NRW 2021-2050/2070 sowie Daten der amtlichen Pflegestatistik und der Bevölkerungsfortschreibung aus den Jahren 2019 und 2021.
Ausgehend von rd. 526.000 Pflegebedürftigen in Westfalen-Lippe im Jahr 2021 wird diese Zahl laut Pflegemodellrechnung bis 2050 um mehr als 30 Prozent auf rd. 690.000 ansteigen. Bis zu diesem Zeitpunkt kommen die geburtenstarken Jahrgänge der sogenannten „Babyboomer-Generation“ in das Alter mit hohem Pflegebedürftigkeitsrisiko, wodurch in den 2050er-Jahren auch die höchsten Zahlen Pflegebedürftiger im Berechnungszeitraum erwartet werden.
Der Anstieg der Anzahl pflegebedürftiger Menschen betrifft dabei alle Kreise und kreisfreien Städte in Westfalen-Lippe. Allerdings ist die prozentuale Veränderung in den Kreisen und kreisfreien Städten unterschiedlich. Besonders starke Steigerungen sind demnach im Münsterland (u.a. Kreis Coesfeld +63,5%, Kreis Borken +57,2%, Kreis Steinfurt +51,8% und Münster +48,8%) zu erwarten.
Daneben sind auch die Kreise Paderborn (+53,1%) und Gütersloh (+51,7%) von starken Steigerungen betroffen.
Die nebenstehende Karte zeigt die prozentualen Veränderungen der Pflegebedürftigen 2050 im Vergleich zu 2021.

Pflegequote 2050
Nach der Pflegemodellrechnung liegt die Pflegequote in Westfalen-Lippe im Jahr 2050 bei 87,3 Pflegebedürftigen je 1.000 Einwohner (2021: 63,7 Pflegebedürftige je 1.000 Einwohner).
Die höchsten Pflegequoten in Westfalen-Lippe weisen der Kreis Höxter mit 111,7, der Kreis Olpe mit 107,9 und der Kreis Recklinghausen mit 101,1 Pflegebedürftigen je 1.000 Einwohner auf.
Die mit Abstand geringste Pflegequote in Westfalen-Lippe hat dann die kreisfreie Stadt Münster mit nur 56,2 Pflegebedürftigen je 1.000 Einwohnern, gefolgt von der kreisfreien Stadt Bielefeld mit 73,0 und der kreisfreien Stadt Bochum mit 73,5.
In der nebenstehenden Karte sind die Ergebnisse auf Ebene der Kreise und kreisfreien Städte in Westfalen-Lippe dargestellt.

Pflegebedürftige nach Art der Versorgung
Rund die Hälfte der Pflegebedürftigen bezieht nach der Pflegemodellrechnung 2050 ausschließlich Pflegegeld (47,5 Prozent); das heißt, die Versorgung erfolgt über selbst organisierte Pflegehilfen. Einen ambulanten Pflegedienst nehmen dann fast ein Viertel (23,5 Prozent) in Anspruch, während 17,0 Prozent der Pflegebedürftigen in vollstationärer Dauer- oder Kurzzeitpflege versorgt werden. Bei 12,0 Prozent handelt es ich um Pflegebedürftige mit Pflegegrad 1, die keine bzw. ausschließlich landesrechtliche Leistungen beziehen.
Im nebenstehenden Kreisdiagramm sind die prozentualen Anteile der Versorgungsarten dargestellt. In Klammern sind die Veränderungen gegenüber den Anteilen im Jahre 2021 in Prozentpunkten aufgeführt.

Zusammenhang mit der Bevölkerungsstruktur
Stärkere Inanspruchnahme der Leistungen im Alter
Mit zunehmendem Alter nehmen Menschen eher die Leistungen der Pflegeversicherung in Anspruch. Die Bevölkerungsgruppe der Hochbetagten (80 Jahre und älter) stellte 2021 insgesamt rd. 55 % der pflegebedürftigen Menschen in Westfalen-Lippe dar.
Betrachtet man die Ergebnisse der Pflegemodellrechnung für 2050, so wird die Gruppe der Hochbetagten unter den Pflegebedürftigen mit rd. 66 % zukünftig noch stärker ins Gewicht fallen.
In den nebenstehenden Ringdiagrammen sind die Pflegebedürftigen nach Altersgruppen in Westfalen-Lippe für 2021 und 2050 dargestellt.

Pflegemodelrechnung 2050 - Download
Folgende Karten und Daten stehen Ihnen hier als Download zur Verfügung:
Karten:
- Anzahl pflegebedürftiger Menschen in Westfalen-Lippe 2050
- Anzahl pflegebedürftiger Menschen je 1.000 Einwohner in Westfalen-Lippe 2050
- Prozentuale Veränderungen Pflegebedürftige in Westfalen-Lippe zwischen 2021 und 2050
Daten:
- Anzahl pflegebedürftiger Menschen nach Art der Versorgung und je 1.000 Einwohner auf Ebene der Kreise und kreisfreien Städte in Westfalen-Lippe als:
- Veränderungen Pflegebedürftige in Westfalen-Lippe zwishen 2021 und 2050